Frühjahrsausfahrt 2025

Hallo Liebe JaguarFreunde Süd-West,
wieder einmal bin ich an der Reihe und schreibe gerne für Euch eine liebevolle und hoffentlich detailreiche Rückbesinnung und Beschreibung einer gelungenen Ausfahrt durch das Wittgensteiner Land.


Tag 1 / Freitag, der 30. Mai 2025
Am Freitag ging es los, ab 9h trafen sich - bis auf vier direkt Anreisende – die übrigen 32 Teilnehmer an der BAB-Raststätte Gräfenhausen-Ost südlich von Frankfurt. Nach großem „Hallo“ bei jedem Eintreffenden verteilte Christine das Roadbook ergänzt um kleine Aufmerksamkeiten wie Mineralwasser, Obst und die besonders wichtigen Gummibärchen. Und nach Fahrerbriefing ging es pünktlich um 9.30h auf die 1. Etappe nach Weilburg mit Zwischenstopp auf dem Feldberg i.Ts. Von Weilburg ging es zu unserem „Stützpunkt“ dem Schlosshotel im idyllischen Herborn. Nach 130km erreichten Alle wohlbehalten das Ziel. Wir starteten und bewältigten bei freier Fahrt die kurze Autobahnetappe bis Oberursel und weiter führte uns die Strecke auf gut ausgebauten Landstraßen durch den schönen Taunus zum Feldberg im Taunus (und nicht im Schwarzwald).


Vom Gipfel dieses Feldberges hatten wir bei klarer Sicht einen weiten Blick in das Umland, im Süden nach Frankfurt a.M. und Richtung Nord mit Gießen und Wetzlar. Es tat sich gut bei einer Runde um den Gipfel vor der Weiterfahrt etwas die Beine zu vertreten und für Einzelne auch ein Schwätzchen mit (65!)-Teilnehmern der Jahresausfahrt des „BMW-Coupe Clubs, Baureihe E9“, die auch am Feldberg Zwischenstation machten.
Dann ging es zurück wieder talwärts, über schöne Landstraßen, durch kleine Örtchen bis Weilburg an der Lahn, unserem Mittagsziel. Bei einem kleinen Rundgang durch die Altstadt, am Schloss entlang zum barocken Schlossgarten, kam einzelnen Teilnehmern der Ort irgendwie bekannt vor. Ja die grauen Zellen! Noch in Corona hatten wir bei der JSW-Herbstausfahrt von 2020 durch den Westerwald hier unser Basislager gehabt!


Rainer hatte zum Schlosspark noch eine nette Episode auf Lager, indem er die Frage nach dem Grund für den deutlich größeren Abstand der Baumreihen in der mittleren Gasse stellte. Mehr Platz für Kutschen oder die herrschaftlichen Reiter? Nein, sondern wegen des Platzbedarfes für die Reifröcke der im Park flanierenden Damen!  Danke Rainer, mal wieder was dazugelernt.
Nach ausführlichem Gang durch den großen und auf mehreren Ebenen angelegten Schlossgarten, ging es durch die Altstadt zurück zum Marktplatz und dem Restaurant „Poseidon“ für unsere mittägliche Stärkung. Nach wohlverdienter Pause fuhren wir wieder auf gut ausgebauter Strecke und staufrei in das Wittgensteiner Land zu unserem Ziel Herborn an der Dill.
Nach rund 50km war unser Ziel - das Schlosshotel Herborn – erreicht. Vom Concierge souverän auf die Parkplätze eingewiesen, ganz fix eingecheckt und wir konnten im Handumdrehen unsere Zimmer beziehen. Ausruhen? Nein! Sondern gleich die Gelegenheit für eine Erkundungstour durch die wunderschöne, voller Geschichte steckende Altstadt unternommen. Alle Erstbesucher waren überrascht über dieses Kleinod aus gelungen restaurierten Gebäuden, umfangreicher Geschichte und einer lebendigen Hauptstraße mit ihrer Vielzahl an (Eis-)Cafés, Weinstuben und Restaurants. Während wenige wie Annette und Jörg einen ausführlichen Rundgang unternahmen, unterlagen die meisten der Verlockung eines kühlenden Eises oder erfrischenden Getränkes.
Zu Beginn unserer Erkundung passierten Alex und Ich einen riesigen Blumenstand auf der Hauptgasse. Den „naturalisierten“ Schwaben stachen sofort die niedrigen Preise für einen Strauß roter Rosen ins Auge, 5,99€ für zehn Rosen. Kaufen? Das wäre doch eine kleine Aufmerksamkeit für die Geduld unserer Beifahrerinnen, mit ihren Fahrern. Doch der Verkäufer wollte nicht 5,99€ sondern 6,99€! .......für den Restbestand von 40 Rosen!!! ……Kaufen! Somit hatten wir nicht nur genügend Rosen für die Beifahrerinnen, sondern auch die Mitarbeiterinnen unseres Hotels konnten bedacht werden.
Am frühen Abend ging es dann um 19.30h zum Dinner a la Carte ins Hotel Restaurant Hartmann’s. Und nach der amüsanten Einlage der „Rosenkavaliere“ ging es bei gutem Essen und ausreichend kühlen Getränken unverändert gut gelaunt für Alle weiter. Jede Menge Gesprächsstoff sorgte für angeregte Unterhaltungen an allen Tischen und so verflog die Zeit und wir mussten mal wieder viel zu schnell zur Nachtruhe die Zimmer aufsuchen. – Eine gute Nacht! –


Tag 2, Samstag, der 31. Mai 2025
Am nächsten Morgen startete dank eines sehr reichhaltigen Frühstückbuffets mit vielen regionalen Leckereien die große Tour durch das Wittgensteiner Land bis zur Eder-Talsperre.
Pünktlich um 9.30h gab es das Fahrerbriefing der Organisatoren mit einer Reihe von Hinweisen zu Streckenverlauf und Programm. Auf ausgesucht schönen, angenehmen und auch anspruchsvollen Passagen ging es in Richtung Ede-Talsperre. Über Dillenburg, Nieder Laasphe, Bad Berleburg, Waldecksee ging es zügig und kurvenreich zu unserem Mittagsziel. Zuvor galt es noch fast vollständig den Edersee zu umfahren bis zu unserem Restaurant „Endstation“, direkt am Ufer der Talsperre gelegen.
Mit insgesamt knapp 150km war es eine fordernde Strecke. Auf gut ausgebauten Landstraßen und Nebenstrecken war es eine gelungene Routenauswahl von Christine und Bill. Neben dem Straßenverlauf selbst gab es gleichzeitig links und rechts der Strecke immer wieder herrliche Ausblicke von den Höhen in die hügelige Landschaft des Hochsauerlandes oder schöne Fahrten durch dicht bewaldete Alleen. An den Hängen blühte großflächig der Ginster oder an den Straßenrändern wilde Lupinen und Buschwindrösschen. Insbesondere der gelbblühende Ginster sorgte wiederholt entlang der Strecke für schöne Bilder.


Wir durchfuhren viele kleine Ortschaften, mal überwiegend Fachwerkhäuser oder dominiert von schieferverkleideten Fassaden. Und größere Orte wie Bad Laasphe imponierten mit ihrer großen Burganlage auf einem Bergrücken hoch über der Stadt. Egal ob Landschaft oder Ortsdurchfahrten, unsere Jaguare fühlten sich wohl auf diesem Terrain und bereiteten den Fahrern ebenso Freude. Das excellente Roadbook sorgte auch beim Beifahrer für eine entspannte Tourteilnahme.
An der Edertalsperre war wegen einer gleichzeitig stattfindenden Segelregatta ein kleiner, wohltuender Spaziergang zum Restaurant „Endstation“ z.T. erforderlich. Extra für uns war auf der Terrasse ein Pavillon reserviert. Dies war ein Glücksfall, denn neben der zuerst schattenspenden Funktion gewährte er uns nach kurzer Zeit den dringend erforderlichen Schutz vor einem kurzen, aber recht kräftigen Gewitterschauer. So sorgten die mitgebrachten Schirme von Uli und Martina für hilfreichen Regenschutz auch von der Seite!


So schnell das Gewitter aufgezogen war, zog es auch wieder von dannen und wir konnten unsere Mittagsrast gemeinsam genießen. Zumal der junge Wirt, trotz des wetterbedingten extremen Andrangs zusätzlicher Gäste die Ruhe behielt und mit seiner kleinen engagierten Mannschaft aus Küche und Service die Gäste zufriedenstellen konnte. Respekt!
Während sich die Einen so langsam auf den Rückweg begaben, nutzten einzelne Teilnehmer wie Daniela und Joachim die Gelegenheit für eine „Kreuzfahrt“ auf dem Edersee!
Zurück geht es auf etwas kürzerer, aber auch schöner Strecke nach Herborn. Somit: Gut gefahren! Viel gesehen! Geschmeckt hat es! Alles Prima!
Nach Ankunft am späten Nachmittag wird die Zeit für eine kleine Ruhepause oder eine weitere Erkundung von Herborn genutzt. Bevor es zum gemeinsamen Abendessen geht, gibt es zuvor um 19.30h für die Teilnehmer noch einen Sektempfang. Das umfangreiche Abendbuffet erwartet uns dann im „Kristallsaal“ des Schlosshotels. An den festlich eingedeckten Tischen findet jeder Teilnehmer seinen Platz und – mal wieder – bei gutem Essen und Getränken gibt es wieder reichlich zu erzählen und zu lachen.
Die üblichen „Verdächtigen“ löschen schließlich das Licht nach einem wunderbaren Tag.


Tag 3 / Sonntag, der 1.Juni 2025
Die Loh-Collection!
Nach bekannt gutem Frühstücksbuffet und Fahrerbriefing durch Bill geht es auf kurzer Strecke direkt nach Dietzhölztal zur „Loh-Collection“. Dank unserer Organisatoren durften wir exklusiv auf dem Rondell des Innenhofes die Fahrzeuge parken und wurden für diesen Tag eine „Ergänzung“ der beeindruckenden Loh-Collection für die anderen Besucher.


Die „Loh-Collection“ ist die private Sammlung von Friedhelm Loh, der sie 2023 in ehemaligen Produktionshallen von Buderus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
Neben einer ungewöhnlichen und gelungenen Präsentation eines wesentlichen Teils seiner rund 150 Fahrzeuge gibt es auch regelmäßig ergänzende Sonderausstellungen zu besonderen Themen der Automobilgeschichte, wie „100 Jahre Le Mans“, „Ferrari Meisterstücke für Rennstrecke und Straße“ und aktuell „Grand Prix Ikonen der Königsklasse“.
Alle Exponate sind etwas besonderes im Hinblick auf Technik, Design, Renngeschichte oder Vorbesitzer (u.a. das Cabrio von JFK). Der Besuch von Loh-Collection ist wirklich empfehlenswert und je nach Kondition bieten die Kaffeebar und das Museums-Kino angenehme Möglichkeiten der zwischenzeitlichen Erholung. 

Um 13h hieß es dann erstmal den Rundgang abzuschließen (oder zu unterbrechen) für die wohlverdiente Stärkung im Museums-Restaurant „New-York, New-York“. Gemäß dem Namen waren Innenausstattung und Küche amerikanisch inspiriert und sorgten für einen angenehmen Schlusspunkt der Frühjahrsausfahrt 2025.


Unser Sprecher Karl nutzte die Gelegenheit, um sich im Namen aller Teilnehmer für diese rundum gelungene Ausfahrt bei Christine und Bill zu bedanken. Als kleines Dankeschön gab es zwei besondere Bücher, zum einen „Jaguar C-type / The autobiography of XKC 051“ von Chas Parker & Philip Porter und zum anderen das Begleitbuch zur aktuellen Sonderausstellung „Grand Prix Ikonen der Königsklasse“.


Liebe Christine, lieber Bill, ob tolle Route, exzellentes Roadbook, interessante Sehenswürdigkeiten, wunderschönes Ambiente von Herborn oder ein empfehlenswertes Hotel, insbesondere wegen seiner engagierten, kompetenten und gut gelaunten Mannschaft, es hat einfach alles gepasst. Selbst unsere Katzen (incl. einem Rover) haben die Ausfahrt bestens
gemeistert, die eine hat am Feldberg zwar etwas „geschwitzt“, die andere bekam eine „rauchige“ Stimme nach der Edersee-Tour, doch haben alle die Heimat wieder wohlbehalten erreicht.


Verabschieden möchte ich mich an dieser Stelle mit einem großen Dank an Christine und Bill……und bis zum nächsten Mal!
Tschüss, Eure Uschi


Text und Bild: Uschi Schroer